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Gaeng Som: Ein feurig-saurer Streifzug durch Südthailands Suppenküche

Liebe Freunde der aromatischen Welt der Suppen, heute entführen wir euch in den sonnenverwöhnten Süden Thailands, dem Ursprungsort einer ganz besonderen Geschmacksexplosion: Gaeng Som (แกงส้ม). Diese leuchtend orange-rote Suppe ist weit mehr als nur eine Mahlzeit – sie ist ein sensorisches Erlebnis, das die thailändische Balance von Schärfe, Säure und einer subtilen Süße meisterhaft vereint.

Die Herkunft: Mehr als nur ein „saures Curry“

Gaeng Som, dessen wörtliche Übersetzung so viel wie „saures Curry“ bedeutet, ist tief in der kulinarischen Tradition der südlichen Regionen Thailands verwurzelt. Anders als viele andere bekannte Thai-Currys, wie das cremige Gaeng Keow Wan (grünes Curry) oder das reichhaltige Gaeng Panaeng, kommt Gaeng Som ohne Kokosmilch aus. Dies verleiht ihm eine leichtere Konsistenz und einen intensiveren, reineren Geschmack der verwendeten Zutaten.

Mancherorts wird Gaeng Som fälschlicherweise als reine Suppe abgetan, doch tatsächlich basiert sein Geschmacksprofil auf einer Currypaste, die ihre charakteristische Farbe und Würze durch Zutaten wie getrocknete Chilischoten, Kurkuma und oft auch Garnelenpaste (Gapi) erhält. Die namensgebende Säure stammt traditionell von Tamarindenpaste, die der Brühe eine fruchtige und leicht herbe Note verleiht. Palmzucker sorgt für einen Hauch von Süße, während Fischsauce die salzige Umami-Komponente beisteuert.

Das Rezept: Ein Tanz der Aromen

Die Zubereitung von Gaeng Som erfordert zwar einige spezielle Zutaten, belohnt aber mit einem unvergleichlichen Geschmackserlebnis. Hier eine vereinfachte Version, die euch einen guten Eindruck vermittelt:

Zutaten:

  • Für die Gaeng Som Currypaste (oder eine fertige Paste aus dem Asialaden):
    • Getrocknete rote Chilischoten (Menge nach gewünschter Schärfe)
    • Frische oder getrocknete Kurkuma
    • Schalotten
    • Knoblauch
    • Garnelenpaste (Gapi)
    • Salz
  • Für die Suppe:
    • Fischfilet (z.B. Barsch oder Wels), in mundgerechten Stücken
    • Gemüse nach Wahl (z.B. grüne Papaya, Schlangenbohnen, Karotten, Wasserspinat)
    • Tamarindenpaste
    • Palmzucker (oder brauner Zucker)
    • Fischsauce
    • Wasser oder Fischbrühe
    • Frische Kaffirlimettenblätter (optional)

Zubereitung:

  1. Die Currypaste zubereiten (falls nicht fertig gekauft): Die getrockneten Chilischoten in warmem Wasser einweichen. Anschließend alle Zutaten für die Currypaste in einem Mörser (oder mit einem Mixer) zu einer feinen Paste verarbeiten.
  2. Die Brühe vorbereiten: Wasser oder Fischbrühe in einem Topf zum Kochen bringen. Die Gaeng Som Currypaste hinzufügen und gut verrühren, bis sie sich aufgelöst hat.
  3. Die Aromenbasis schaffen: Tamarindenpaste in etwas warmem Wasser einweichen und durch ein Sieb passieren, um den reinen Tamarindensaft zu erhalten. Diesen Saft zur Brühe geben. Mit Palmzucker und Fischsauce abschmecken. Beginnt mit kleineren Mengen und probiert, bis die Balance von sauer, süß und salzig euren Geschmack trifft.
  4. Das Gemüse garen: Das gewählte Gemüse in die Brühe geben und köcheln lassen, bis es gar, aber noch leicht knackig ist.
  5. Den Fisch hinzufügen: Die Fischstücke in die Suppe geben und ziehen lassen, bis sie gar sind (ca. 3-5 Minuten).
  6. Optional verfeinern: Bei Bedarf frische Kaffirlimettenblätter hinzufügen, um der Suppe ein zusätzliches aromatisches Element zu verleihen. Vor dem Servieren entfernen.
  7. Servieren: Gaeng Som heiß servieren, traditionell mit gedämpftem Reis.

Ein Blick über den Tellerrand: Beliebte Suppen der Region

Die thailändische Suppenküche ist unglaublich vielfältig und bietet für jeden Geschmack etwas. Neben dem charakterstarken Gaeng Som sind dies einige weitere beliebte Suppen aus Thailand:

  • Tom Yum (ต้มยำ): Wohl die berühmteste thailändische Suppe weltweit. Sie zeichnet sich durch ihre würzige und saure Note aus, die typischerweise von Zitronengras, Galgant, Kaffirlimettenblättern und Limettensaft stammt. Tom Yum wird oft mit Garnelen (Tom Yum Goong) oder Hühnchen (Tom Yum Gai) serviert und ist ein wahrer Wachmacher für die Geschmacksknospen.
  • Tom Kha (ต้มข่า): Eine cremige und aromatische Kokosmilchsuppe, die ihre charakteristische Note durch Galgant, Zitronengras und Kaffirlimettenblätter erhält. Tom Kha wird häufig mit Hühnchen (Tom Kha Gai) oder Meeresfrüchten (Tom Kha Thale) zubereitet und ist milder als Tom Yum, aber dennoch unglaublich geschmackvoll.
  • Gaeng Liang (แกงเลียง): Eine weitere traditionelle thailändische Suppe, die ebenfalls ohne Kokosmilch auskommt. Gaeng Liang ist bekannt für ihre gesunde Vielfalt an Gemüse und ihre würzige, leicht pfeffrige Note, die oft von weißem Pfeffer und Garnelenpaste stammt.
  • Khao Soi (ข้าวซอย): Eine einzigartige Nudelsuppe aus Nordthailand, die cremiges Curry mit knusprigen frittierten Nudeln, eingelegtem Gemüse und Fleisch (meist Hühnchen oder Rind) kombiniert. Ein wahrer Gaumenschmaus!

Die Welt der thailändischen Suppen ist ein faszinierendes Mosaik an Aromen und Texturen. Gaeng Som mit seiner feurig-sauren Persönlichkeit ist dabei ein unverzichtbarer Bestandteil, der die Vielfalt und den Reichtum dieser einzigartigen Küche auf wunderbare Weise widerspiegelt. Probiert es aus und lasst euch von diesem Geschmackserlebnis verzaubern!