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Ein warmer Bauch Italiens: Tortellini in Brodo – Herkunft, Rezept und mehr

Wer an Italien denkt, hat oft Bilder von dampfender Pasta mit üppigen Saucen vor Augen. Doch abseits der bekannten Klassiker birgt die italienische Küche auch zarte und wärmende Köstlichkeiten, die Leib und Seele umschmeicheln. Eine davon ist die Tortellini in Brodo, eine Suppe, die so schlicht wie raffiniert ist und tief in der kulinarischen Tradition Norditaliens verwurzelt ist.

Ein Nabel der Genüsse: Die Herkunft der Tortellini

Die Tortellini, diese kleinen, ringförmigen Teigtaschen, haben ihren Ursprung vermutlich in der Region Emilia-Romagna, wobei sich die Städte Bologna und Modena bis heute um die Ehre streiten, ihre Geburtsstätte zu sein. Bereits im 16. Jahrhundert tauchten erste Erwähnungen in Kochbüchern auf, und seit 1974 ist das traditionelle Rezept der fleischgefüllten Tortellini sogar bei der Handelskammer in Bologna hinterlegt – ein wahrer kulinarischer Schatz!

Um die Entstehung der Tortellini ranken sich charmante Legenden. Eine besagt, dass ein neugieriger Koch durch das Schlüsselloch der Liebesgöttin Venus (oder Aphrodite) spähte und von ihrem Bauchnabel so inspiriert war, dass er diese einzigartige Nudelform kreierte. Ob diese Geschichte nun der Wahrheit entspricht oder nicht, sie verleiht den kleinen Teigtaschen eine durchaus reizvolle Note.

Tortellini in Brodo: Ein Rezept für die Seele

„Tortellini in Brodo“ bedeutet wörtlich übersetzt „Tortellini in Brühe“. Und genau das ist die Essenz dieses Gerichts: zarte, gefüllte Tortellini, die in einer klaren und aromatischen Brühe schwimmen. Die Einfachheit der Zubereitung täuscht dabei nicht über den tiefen Geschmack hinweg, der durch die Kombination der herzhaften Füllung und der wohltuenden Brühe entsteht.

Das klassische Rezept (für ca. 4 Personen):

Zutaten:

  • 500 g frische oder getrocknete Tortellini (traditionell mit Fleischfüllung: Schweinefleisch, Parmaschinken, Mortadella, Parmesan, Ei, Muskatnuss)
  • 1,5 – 2 Liter kräftige Fleischbrühe (Rind, Huhn oder gemischt) oder Gemüsebrühe für eine vegetarische Variante
  • Optional: frisch gehackte Petersilie oder geriebener Parmesan zum Servieren

Zubereitung:

  1. Die Brühe vorbereiten (falls nicht bereits vorhanden): Für eine selbstgemachte Brühe Knochen, Fleischreste und aromatisches Gemüse (Karotten, Sellerie, Zwiebeln, Lauch) in Wasser köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und eventuell Lorbeerblatt würzen und für mindestens ein bis zwei Stunden ziehen lassen. Anschließend die Brühe durch ein feines Sieb passieren.
  2. Die Tortellini kochen: Die Brühe in einem Topf zum Kochen bringen. Die Tortellini hinzufügen und nach Packungsanweisung garen. Frische Tortellini benötigen meist nur wenige Minuten, während getrocknete etwas länger brauchen. Sie sind gar, wenn sie an die Oberfläche steigen und weich sind.
  3. Servieren: Die Tortellini mitsamt der Brühe in tiefen Tellern anrichten. Nach Belieben mit frisch gehackter Petersilie bestreuen und/oder mit geriebenem Parmesan verfeinern.

Ein Blick über den Tellerrand: Beliebte Suppen der Region

Die Tortellini in Brodo ist zwar ein Aushängeschild der Emilia-Romagna, aber die Region hat noch weitere köstliche Suppen zu bieten, die ebenfalls Wärme und Geschmack vereinen:

  • Passatelli in Brodo: Eine weitere Nudelsuppe, bei der die „Nudeln“ aus einer Mischung aus geriebenem Parmesan, Paniermehl und Ei bestehen und durch eine spezielle „Passatelli“-Eisen gepresst werden. Sie haben eine einzigartige, leicht feste Textur und werden traditionell in Fleischbrühe serviert.
  • Zuppa di Zucca (Kürbissuppe): Besonders in der Herbst- und Winterzeit ist diese cremige Kürbissuppe ein beliebter Klassiker. Oft wird sie mit Amaretti-Bröseln oder einem Schuss Balsamico verfeinert.
  • Minestrone: Obwohl die Minestrone in ganz Italien verbreitet ist, gibt es auch regionale Varianten in der Emilia-Romagna. Diese deftige Gemüsesuppe variiert je nach Saison und lokalen Zutaten und ist ein herzhaftes und sättigendes Gericht.

Die Tortellini in Brodo ist mehr als nur eine Suppe – sie ist ein Stück italienische Esskultur, ein Gericht, das Tradition und Einfachheit auf wunderbare Weise vereint. Ein warmer Löffel davon ist wie eine Umarmung aus der italienischen Küche.