Um 1850 bis 1900, in einer Zeit rascher Urbanisierung und Industrialisierung, war das „Streetfood“ in europäischen und amerikanischen Großstädten ein entscheidender Bestandteil des städtischen Lebens. Es diente vor allem den Arbeitern, die keine Zeit oder Möglichkeit hatten, zu Hause zu essen. Im Gegensatz zu den heutigen Foodtrucks und Gourmet-Imbissen war das Angebot eher einfach und pragmatisch.
Typische Streetfood-Angebote:
- Brot und Gebäck:
- Einfache Brote, oft Roggen- oder Schwarzbrot, waren Grundnahrungsmittel.
- Brötchen mit Wurst oder Käse waren ebenso verbreitet.
- Süßes Gebäck wie Kuchenstücke oder einfache Pasteten wurden ebenfalls angeboten.
- Gekochte Speisen:
- Eintöpfe und Suppen, die in großen Kesseln gekocht wurden, waren besonders in den kalten Monaten beliebt.
- Gekochte Würste, oft Bratwürste oder Blutwürste, waren ein schnelles und sättigendes Essen.
- Gegrilltes oder gebratenes Fleisch, wie Hammel- oder Schweinefleisch, wurde oft an Ständen verkauft.
- Getränke:
- Bier war ein weit verbreitetes Getränk, oft in einfachen Kneipen oder an Ständen verkauft.
- Kaffee und Tee, oft von zweifelhafter Qualität, wurden ebenfalls angeboten.
- Milch, besonders in ländlichen Gebieten am Stadtrand, war ein weiteres gängiges Getränk.
- Fisch und Meeresfrüchte:
- In Küstenstädten waren Austern, Muscheln und andere Meeresfrüchte beliebt.
- Geräucherter oder eingelegter Fisch wurde ebenfalls angeboten.
- Obst und Gemüse:
- Saisonales Obst und Gemüse, oft von Bauern aus der Umgebung, wurde an Ständen verkauft.
- Gekochte oder geröstete Kastanien waren ein beliebter Snack in den Wintermonaten.
Verkaufsorte und -methoden:
- Straßenstände und Karren:
- Die meisten Speisen wurden von Händlern an einfachen Ständen oder Karren verkauft.
- Diese Stände waren oft mobil und konnten je nach Bedarf verschoben werden.
- Kleine Läden und Imbisse:
- In einigen Städten gab es kleine Läden oder Imbisse, die einfache Mahlzeiten zum Mitnehmen anboten.
- Wanderhändler:
- Wanderhändler, oft Frauen, verkauften kleine Snacks oder Getränke direkt auf der Straße.
Hygiene und Sicherheit:
- Die hygienischen Bedingungen waren oft mangelhaft.
- Lebensmittel wurden oft unter freiem Himmel zubereitet und verkauft, was zu Kontaminationen führen konnte.
- Die Qualität der Zutaten war oft fragwürdig.
Soziale Aspekte:
- Streetfood war ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens in den Großstädten.
- Es bot eine Möglichkeit, sich schnell und günstig zu ernähren und gleichzeitig Kontakte zu knüpfen.
- Die Vielfalt des Angebots spiegelte die Vielfalt der städtischen Bevölkerung wider.