Tnd Leitungswasser Trinkwasser Brauchwasser Tourismus

Achtung, Schluckspecht auf Reisen! Warum „Wasser ist Wasser“ ein gefährlicher Urlaubsmythos ist

Liebe Weltenbummler, Abenteurer und all jene, die ihren Durst gerne mal spontan an der nächstbesten Wasserquelle stillen: Haltet inne! Bevor ihr euch im fernen Lande unbekümmert einen kräftigen Schluck aus dem Wasserhahn genehmigt, lasst uns eine kleine, aber potenziell magenfreundliche Lektion in Sachen „Wasser ist nicht gleich Wasser“ abhalten. Denn was in Elsteraue aus der Leitung sprudelt, kann euch in anderen Gefilden schneller auf die heimische Keramik zurückbefördern, als ihr „Reisedurchfall-Souvenir“ sagen könnt.

Die trügerische Gleichheit des H2O:

Wasser, chemisch gesehen H2O, ist ja eigentlich überall gleich, oder? Falsch gedacht! Unser deutsches Leitungswasser ist ein wahres Wunderwerk der Ingenieurskunst und der strengen Kontrollen. Es ist oft sauberer als so manches in Flaschen abgefüllte „Trinkwasser“ anderswo. Wir können es bedenkenlos trinken, damit unsere Zimmerpflanzen gießen und sogar unsere Zähne damit putzen, ohne gleich eine Notfall-SMS an unseren Hausarzt schicken zu müssen.

Aber wehe dem unvorsichtigen Reisenden, der diese rosarote „Wasser ist Wasser“-Brille im Ausland aufbehält! Denn in vielen Ländern ticken die Wasserhähne anders, und das, was da herauskommt, hat mit dem kristallklaren Quellwasser aus dem Harz ungefähr so viel gemeinsam wie ein Döner mit einem Drei-Sterne-Menü.

Das große „Bauch-Aua“-Roulette:

Stellt euch vor, ihr kommt nach einem langen Flug in einem exotischen Land an. Die Sonne brennt, die Kehle ist trocken. Ihr seht einen Wasserhahn – die Rettung! Doch dieser vermeintliche Lebensretter könnte in Wirklichkeit ein Schleusentor für allerlei mikroskopisch kleine Partygäste sein, die in eurem Magen eine unvergessliche (im negativen Sinne) Fiesta feiern wollen. Bakterien, Viren, Protozoen – die Liste der potenziellen Untermieter ist lang und wenig appetitlich.

Die Folge? Das berühmt-berüchtigte „Montezumas Rache“, der „Fluch des Pharao“ oder wie auch immer das lokale Äquivalent für explosive Magen-Darm-Probleme heißt. Und plötzlich verwandelt sich der ersehnte Traumurlaub in eine unfreiwillige Dauersitzung auf der Hoteltoilette, während ihr euch fragt, ob das Rauschen der Klimaanlage nun das Meer oder doch eher eure inneren Aufruhr simuliert.

Die feinen Unterschiede: Ein Land, sein Wasser, seine Überraschungen:

Die Qualität des Leitungswassers ist von Land zu Land extrem unterschiedlich. Hier ein paar humorvolle (aber leider oft wahre) Beobachtungen:

  • In einigen europäischen Ländern (außerhalb Deutschlands): Ist das Leitungswasser oft trinkbar, schmeckt aber… sagen wir mal „abenteuerlich“. Da meint man, man trinkt flüssigen Kalk oder eine leicht gechlorte Schwimmbad-Variante.
  • In vielen südlichen Ländern: Hier ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Was aus dem Hahn kommt, ist oft eher für die Bewässerung von Wüstenpflanzen als für den menschlichen Verzehr geeignet.
  • In einigen fernöstlichen Regionen: Da kann das Leitungswasser schon mal eine interessante Farbpalette aufweisen – von leicht trüb bis hin zu einem sanften Rostbraun. Da fragt man sich unwillkürlich, ob man gerade einen Teeaufguss der lokalen Rohrleitungen genießt.

Die goldene Regel für durstige Reisende:

Merkt euch diese einfache Faustregel, die euch vor unliebsamen Überraschungen bewahren kann: Im Zweifel: Finger weg vom Leitungswasser! Greift stattdessen zu abgefülltem Wasser, vergewissert euch, dass der Verschluss noch intakt ist, und seid misstrauisch gegenüber Eiswürfeln in Getränken (die könnten aus dem verdächtigen Hahnwasser stammen!).

Weitere Überlebenstipps für den Wasserkonsum auf Reisen:

  • Zahnpasta-Alarm: Auch beim Zähneputzen gilt: Lieber abgefülltes Wasser verwenden, besonders in Ländern mit fragwürdiger Wasserqualität. Runterschlucken ist strengstens verboten!
  • Gekocht ist sicher: Heiß abgekochtes Wasser ist in der Regel unbedenklich. Also Tee und Kaffee sind oft eine gute Wahl.
  • Wasserfilter für Abenteurer: Wer in wirklich abgelegenen Gebieten unterwegs ist, sollte über die Anschaffung eines Wasserfilters oder von Wasserreinigungstabletten nachdenken. Das ist zwar nicht glamourös, kann aber im Notfall Leben (oder zumindest den Urlaub) retten.

Fazit: Lieber einmal zu viel gefragt als einmal zu oft… naja, ihr wisst schon.

Also, liebe Reisefreunde, lasst euch nicht vom trügerischen Schein des klaren Wassers täuschen. Informiert euch vor eurer Reise über die Wasserqualität im Zielland und seid im Zweifelsfall lieber etwas zu vorsichtig als einen unliebsamen Dauergast in eurem Verdauungstrakt zu beherbergen. Denn am Ende des Tages wollen wir doch alle unvergessliche Erinnerungen sammeln – und keine unvergesslichen Begegnungen mit den lokalen Mikroorganismen. Prost (am besten mit sicherem Flaschenwasser)!

Profilbild

Audio-Zusammenfassung erstellen