Liebe Freunde der inneren Einkehr (und alle, die dabei heimlich auf die Uhr schielen), lasst uns heute über zwei spirituelle Schwergewichte sprechen, die in unserer gestressten Welt so omnipräsent sind wie Selfies vor Sonnenuntergängen: Yoga und Meditation. Sie versprechen inneren Frieden, geschmeidige Glieder und einen Geist, der so klar ist wie ein Bergsee. Aber mal ehrlich, für manche von uns klingt das eher nach einem Ticket zur Langeweile-Endstation.
Ja, ich gebe es zu. Während andere in der Shavasana-Endentspannung selig lächeln, kämpfe ich innerlich gegen den dringenden Wunsch an, herauszufinden, ob die Waschmaschine endlich fertig ist. Und beim meditativen Sitzen frage ich mich insgeheim, ob ich die Eier für morgen früh schon aus dem Kühlschrank genommen habe. Bin ich allein mit diesem Dilemma? Ich glaube kaum.
Die Sache mit der Stille: Wenn das innere Radio nicht abschaltet
Meditation, das klingt so erhaben. Stille, Einkehr, das Beobachten des eigenen Atems. In der Theorie wunderbar. In der Praxis? Nun, mein innerer Monolog ist hartnäckiger als Ketchupflecken auf einem weißen T-Shirt. Er kommentiert jede Regung, erinnert mich an unerledigte Aufgaben und spielt in Dauerschleife den Ohrwurm des Tages. „Atme ein… oh Mist, hab ich eigentlich die Blumen gegossen? Atme aus… dieser Juckreiz an der Nase ist unerträglich! Atme ein… was gibt’s eigentlich zum Abendessen?“ Die Stille, die ich suche, klingt eher nach dem Pausenprogramm eines schlecht gelaunten DJs.
Yoga: Zwischen Verbiegen und innerem Krampf
Und Yoga! Die sanften Flows, die erdenden Posen, das achtsame Atmen. Klingt nach Wellness-Katalog, fühlt sich aber manchmal eher an wie eine unfreiwillige Verrenkung beim Umzug. Während die Yogalehrerin mit der Geschmeidigkeit einer Katze in den herabschauenden Hund gleitet, kämpfe ich mit zitternden Knien und dem vagen Gefühl, dass gleich irgendetwas knacken könnte. Und dann diese Namen! „Der Krieger“, „Der Drehsitz“, „Das Kind“ – ich fühle mich eher wie „Der leicht überforderte Büroangestellte versucht, nicht umzufallen“.
Die „spirituelle Bypass“-Falle:
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Yoga und Meditation zu einer Art „spirituellem Bypass“ verkommen sind. Wir tun so, als würden wir uns entspannen und uns auf unser Inneres konzentrieren, aber in Wirklichkeit ist es nur eine weitere To-Do-Liste auf unserer mentalen Agenda. „Heute: 30 Minuten meditieren (Check!), 60 Minuten Yoga (Check!), inneren Frieden finden (…pending).“
Aber Moment mal… es gibt Hoffnung für Zappelphilippe!
Bevor jetzt alle gelangweilten Yogamuffel und Stille-Flüchter aufatmen und sich dem nächsten Netflix-Marathon widmen: Es gibt Hoffnung! Vielleicht liegt der Schlüssel nicht darin, sich verbissen in die Stille zu zwingen oder sich in unmögliche Posen zu winden. Vielleicht geht es darum, einen Weg zu finden, der zu uns passt – auch wenn er etwas unkonventioneller ist.
- Bewegte Meditation: Wer sagt, dass Meditation im Sitzen stattfinden muss? Ein achtsamer Spaziergang in der Natur, das konzentrierte Beobachten einer Flamme oder sogar das bewusste Abwaschen können meditative Qualitäten haben.
- Yoga mit Humor: Sucht euch einen Yogalehrer, der nicht alles todernst nimmt. Lachen ist schließlich auch eine Form der Entspannung (und trainiert die Bauchmuskeln ganz nebenbei).
- Kurze Sessions: Fünf Minuten Stille sind besser als gar keine. Eine kurze Yoga-Sequenz am Morgen kann Wunder wirken, ohne gleich den ganzen Tag zu beanspruchen.
- Der spielerische Ansatz: Seht Yoga und Meditation nicht als Pflichtübung, sondern als eine Einladung zur Selbstentdeckung – mit all den Stolpersteinen und Lachkrämpfen, die dazugehören.
Finde deinen eigenen „Ommm“
Yoga und Meditation sind wertvolle Werkzeuge, aber sie sind keine Einheitslösung für jeden. Wenn euch die traditionellen Methoden zu langweilig sind, dann seid kreativ! Findet euren eigenen Weg zur inneren Ruhe und zur Bewegung – auch wenn er etwas lauter, zappeliger und humorvoller ausfällt. Denn am Ende zählt nicht die perfekte Pose oder die absolute Stille, sondern das Gefühl, ein bisschen mehr bei sich selbst anzukommen – und dabei vielleicht sogar ein bisschen Spaß zu haben. Namaste (und nicht einschlafen!).