Der Niederlausitzer Landrücken – eine sanft gewellte Landschaft südlich von Berlin, geprägt von weiten Feldern, dichten Kiefernwäldern, idyllischen Seen und den Spuren des einstigen Braunkohleabbaus. Für Motorradfahrer ein oft unterschätztes Juwel, das mit seinen kurvenreichen Landstraßen, malerischen Dörfern und überraschenden Aussichtspunkten zu unvergesslichen Touren einlädt. Packt eure Helme, sattelt die Bikes und kommt mit auf eine Entdeckungsreise durch diese reizvolle Region.
Die ideale Route: Ein Dreiklang aus Natur, Kultur und Geschichte
Unsere empfohlene Route startet im Herzen des Naturparks Niederlausitzer Landrücken, genauer gesagt in der Nähe von Luckau. Die Stadt selbst mit ihrer historischen Altstadt und dem imposanten Roten Turm ist bereits einen ersten Stopp wert. Von hier aus schlängeln wir uns auf kleinen Landstraßen gen Süden, immer den sanften Erhebungen des Landrückens folgend.
Erster Abschnitt: Luckau – Spreewald-Atmosphäre in Lübbenau
Die erste Etappe führt uns durch beschauliche Dörfer und vorbei an weiten Feldern, die im Frühjahr in sattem Grün leuchten. Unser Ziel ist Lübbenau/Spreewald. Auch wenn Lübbenau streng genommen nicht direkt auf dem Landrücken liegt, ist es ein absolutes Muss für jeden Besucher der Region. Hier tauchen wir ein in die einzigartige Wasserwelt des Spreewaldes.
- Stop 1: Lübbenau/Spreewald: Plant hier unbedingt einen längeren Aufenthalt ein. Eine Kahnfahrt durch die verzweigten Fließe ist ein unvergessliches Erlebnis. Lasst euch von den sanften Wellen tragen, entdeckt urige Gasthäuser direkt am Wasser und genießt die Stille dieser besonderen Landschaft. Wer mag, kann im Spreewaldmuseum mehr über die Geschichte und Kultur dieser Region erfahren oder im Gurkenmuseum in Lehde in die Geheimnisse des berühmten Spreewälder Gemüses eintauchen. Für eine Kaffeepause bieten sich zahlreiche gemütliche Cafés in der Altstadt an.
Zweiter Abschnitt: Lübbenau – Panoramablicke am Altdöberner See
Nachdem wir die einzigartige Atmosphäre des Spreewaldes genossen haben, setzen wir unsere Tour fort, wieder Richtung Süden und tiefer in den Niederlausitzer Landrücken hinein. Die Straßen werden nun kurviger und führen uns durch dichte Kiefernwälder, die im Sommer angenehmen Schatten spenden. Unser nächster Halt ist der Altdöberner See.
- Stop 2: Altdöberner See: Dieser künstlich entstandene See ist ein beeindruckendes Beispiel für die Rekultivierung ehemaliger Tagebauflächen. Hier erwartet uns ein weitläufiges Areal mit Badestränden, Wassersportmöglichkeiten und vor allem fantastischen Panoramablicken. Fahrt entlang der Uferstraße und haltet an einem der Aussichtspunkte, um die Weite des Sees und die umliegende Landschaft zu genießen. Wer eine Pause braucht, findet hier auch Cafés und Restaurants mit Seeblick. Ein besonderes Highlight ist der Aussichtsturm „Landgrafenblick“ in der Nähe von Altdöbern, der einen grandiosen 360-Grad-Blick über den Landrücken ermöglicht (ein kleiner Abstecher, der sich lohnt!).
Dritter Abschnitt: Altdöberner See – Historische Spuren in Doberlug-Kirchhain
Unsere Reise führt uns weiter durch die abwechslungsreiche Landschaft, vorbei an kleinen Seen und durch charmante Dörfer. Unser nächstes Ziel ist Doberlug-Kirchhain, eine Stadt mit einer reichen Geschichte.
- Stop 3: Doberlug-Kirchhain: Hier erwartet uns das beeindruckende Schloss Doberlug, ein ehemaliges Zisterzienserkloster, das heute ein Museum beherbergt. Taucht ein in die Geschichte der Region und besichtigt die prächtigen Säle und Ausstellungen. Auch die historische Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und der Stadtkirche St. Marien ist einen Spaziergang wert. Für eine Mittagspause bieten sich die gemütlichen Gasthäuser in der Innenstadt an, in denen regionale Spezialitäten serviert werden.
Erlebnismomente entlang der Strecke:
Neben den genannten Stopps sind es vor allem die kleinen Erlebnismomente, die diese Bikertour so besonders machen:
- Kurvenreiche Landstraßen: Der Niederlausitzer Landrücken ist durchzogen von gut ausgebauten, aber wenig befahrenen Landstraßen, die mit ihren sanften Kurven und leichten Hügeln Fahrspaß pur bieten.
- Die Ruhe der Natur: Abseits der größeren Städte erlebt man hier eine wohltuende Ruhe. Das Rauschen der Blätter im Wind, das Zwitschern der Vögel und der Duft der Kiefernwälder begleiten uns auf unserer Fahrt.
- Überraschende Aussichtspunkte: Immer wieder eröffnen sich unerwartete Blicke über die weite Landschaft, die zum Anhalten und Genießen einladen.
- Charmante Dörfer: Die kleinen, oft unscheinbaren Dörfer entlang der Strecke versprühen einen ganz eigenen Charme mit ihren alten Bauernhäusern und gepflegten Gärten.
- Spuren der Industriekultur: Immer wieder begegnen uns Zeugnisse des ehemaligen Braunkohleabbaus, die eindrücklich die Geschichte der Region erzählen und gleichzeitig die beeindruckende Transformation der Landschaft durch die Rekultivierung verdeutlichen.
Rückfahrt und Variationen:
Für die Rückfahrt nach Luckau bieten sich verschiedene Optionen an. Wer die gleiche Strecke in umgekehrter Richtung fährt, entdeckt möglicherweise neue Details. Alternativ kann man die Tour auch erweitern und weitere Seen wie den Gräbendorfer See oder den Großräschener See in die Route einbeziehen. Auch ein Abstecher in die Museumsfabrik Plessa oder zum Besucherbergwerk F60 bei Lichterfeld-Schacksdorf, der größten beweglichen Landmaschine der Welt, sind lohnende Ziele in der näheren Umgebung.
Diese Tour entlang des Niederlausitzer Landrückens ist eine Einladung, eine oft übersehene Region Deutschlands auf zwei Rädern zu entdecken. Die Kombination aus abwechslungsreicher Natur, kulturellen Highlights und historischen Spuren macht diese Bikertour zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle, die das sanfte Dahingleiten auf kurvigen Straßen und die Schönheit einer sich wandelnden Landschaft zu schätzen wissen. Packt eure Sachen und erlebt den Niederlausitzer Landrücken!