Liebe Freunde des würzigen Grüns, liebe Frühlingsboten-Jäger und alle, die das Glück hatten, einen Schatz an frischem Bärlauch vom Feld zu ernten! Herzlichen Glückwunsch! Dieses aromatische Wunderkraut ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein wahrer Frischekick nach den tristen Wintermonaten. Aber was tun mit der duftenden Pracht? Keine Sorge, ich habe drei unwiderstehliche Rezeptideen für euch, die den Bärlauch in all seinen Facetten feiern: ein intensives Pesto, eine vielseitige Bärlauchbutter und ein paar weitere inspirierende Anwendungsmöglichkeiten.
Bärlauch-Pesto: Der grüne Geschmacks-Booster
Ein selbstgemachtes Bärlauch-Pesto ist ein wahrer Alleskönner und fängt das volle Aroma des frischen Bärlauchs perfekt ein. Es ist blitzschnell zubereitet und hält sich im Kühlschrank einige Tage (mit einer Ölschicht bedeckt sogar länger).
Zutaten:
- 100 g frischer Bärlauch (gewaschen und trocken geschleudert)
- 50 g geröstete Pinienkerne (oder Cashewkerne, Walnüsse)
- 50 g geriebener Parmesan (oder Pecorino Romano für eine würzigere Note)
- 100 ml hochwertiges Olivenöl
- 1-2 Knoblauchzehen (optional, je nach gewünschter Intensität)
- Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
- Ein Spritzer Zitronensaft (optional, für eine frische Note)
Zubereitung:
- Bärlauch vorbereiten: Den gewaschenen und gut getrockneten Bärlauch grob hacken.
- Nüsse rösten (optional): Pinienkerne (oder andere Nüsse) in einer trockenen Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Achtung, sie brennen leicht an! Abkühlen lassen. Das Rösten intensiviert das Aroma.
- Pürieren: Bärlauch, geröstete Nüsse, Parmesan (oder Pecorino), Knoblauch (falls verwendet) und die Hälfte des Olivenöls in einen Mixer oder mit einem Pürierstab geben.
- Öl hinzufügen: Nach und nach das restliche Olivenöl hinzufügen, bis eine cremige, aber noch leicht stückige Konsistenz entsteht.
- Abschmecken: Das Pesto mit Salz, Pfeffer und eventuell einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.
- Abfüllen: Das fertige Pesto in ein sauberes Glas füllen und mit einer Schicht Olivenöl bedecken. So hält es sich im Kühlschrank länger.
Anwendungsmöglichkeiten für Bärlauch-Pesto:
- Pasta-Soße: Einfach unter frisch gekochte Pasta mischen.
- Brotaufstrich: Pur auf geröstetem Brot oder als Basis für Bruschetta.
- Marinade: Für Fleisch, Fisch oder Gemüse vor dem Grillen oder Braten.
- Dip: Zu Gegrilltem, Rohkost oder als Dip für Brotsticks.
- Verfeinerung: Unter Rührei, Omelett, Suppen oder Saucen gerührt.
Bärlauchbutter: Der würzige Frischekick für jede Gelegenheit
Selbstgemachte Bärlauchbutter ist unglaublich vielseitig und verleiht vielen Gerichten eine besondere Note. Sie ist ebenfalls einfach zuzubereiten und lässt sich gut einfrieren.
Zutaten:
- 125 g zimmerwarme, ungesalzene Butter
- 50 g frischer Bärlauch (gewaschen und fein gehackt)
- Eine Prise Salz (je nach Geschmack)
- Einige Umdrehungen frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- Optional: Ein Spritzer Zitronensaft, eine Prise Chiliflocken
Zubereitung:
- Bärlauch vorbereiten: Den gewaschenen Bärlauch sehr fein hacken.
- Butter cremig rühren: Die zimmerwarme Butter in einer Schüssel mit einer Gabel oder einem Handrührgerät cremig schlagen.
- Bärlauch unterheben: Den fein gehackten Bärlauch unter die Butter mischen.
- Würzen: Mit Salz, Pfeffer und optional Zitronensaft oder Chiliflocken abschmecken.
- Formen und kühlen: Die Bärlauchbutter auf ein Stück Frischhaltefolie geben und zu einer Rolle formen. Fest verschließen und im Kühlschrank fest werden lassen. Alternativ in kleine Förmchen füllen.
Anwendungsmöglichkeiten für Bärlauchbutter:
- Auf Brot: Einfach auf frisches Brot oder Baguette streichen.
- Zu Gegrilltem: Auf Steaks, Hähnchen oder Gemüse schmelzen lassen.
- Für Kartoffeln: Zu Pellkartoffeln, Ofenkartoffeln oder Kartoffelpüree servieren.
- Zum Verfeinern: Unter Pasta gerührt oder zu Spargel serviert.
- Als Basis: Für Kräuterbutter-Variationen mit anderen frischen Kräutern.
Weitere kreative Bärlauch-Ideen:
- Bärlauch-Öl: Olivenöl mit frischem Bärlauch in einer Flasche ziehen lassen. Verleiht Salaten und anderen Gerichten ein feines Bärlaucharoma.
- Bärlauch-Essig: Ähnlich wie beim Öl, Bärlauch in Weißwein- oder Apfelessig einlegen.
- Bärlauch-Quark oder -Frischkäse: Frisch gehackten Bärlauch unter Quark oder Frischkäse mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ein leckerer Dip oder Brotaufstrich.
- Bärlauch-Suppe: Eine cremige oder klare Suppe mit dem würzigen Aroma des Bärlauchs.
- Bärlauch-Chips: Größere Bärlauchblätter mit etwas Öl bestreichen und im Ofen knusprig backen.
- Bärlauch-Gnocchi oder -Spätzle: Dem Teig für Gnocchi oder Spätzle fein gehackten Bärlauch hinzufügen.
Wichtiger Hinweis:
Bärlauch sieht dem giftigen Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen sehr ähnlich. Achten Sie beim Sammeln unbedingt auf die typischen Merkmale des Bärlauchs: den deutlichen knoblauchartigen Geruch beim Zerreiben der Blätter, die einzelnen Blätter, die direkt aus dem Boden wachsen (nicht paarweise an einem Stiel wie beim Maiglöckchen) und die matte Blattunterseite. Im Zweifel lieber stehen lassen!